Profi-Tipps für den Einsatz von ChatGPT in der Kanzlei

Das sind die Lieblingstools und Tipps unserer ChatGPT-Expert:innen

Wie nutzen Kolleginnen und Kollegen aus der Rechtsbranche ChatGPT für ihre Arbeit? Wir haben nachgefragt, welche ChatGPT-Tools unsere ChatGPT-Expert:innen empfehlen und welche Tipps sie weitergeben können.

ChatGPT Kanzlei
Welche KI-Tools empfehlen Expert:innen? ©Adobe Stock/the img

Johanna Weiers, Kanzleiberaterin:

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Mein Geheimtipp ist die Browser-Erweiterung „Sider“. Dadurch kann ich je nach Aufgabenstellung auf verschiedene KI-Tools zugreifen, ohne, dass ich die aktuelle Seite verlassen muss. Mit „Sider“ habe ich die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit von KI-Technologien voll auszuschöpfen und meine Arbeit auf ein neues Niveau zu heben, indem ich die am besten geeigneten Tools für jede Aufgabe direkt zur Hand habe.

Carmen Wolf, Kanzleimanagerin:

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Mein „Geheimtipp“ ist die Chatbot-Arena. Hier können Sie (mit beschränkter Anfrageanzahl und „Freigabe“ durch die „Arena-Kämpfe“) über „Direkter Chat“ legal kostenlos mit Chatbots arbeiten, die sonst nur Abonnenten vorbehalten sind. Eine gute Möglichkeit auszuprobieren, welcher Chatbot wirklich für die eigenen Anforderungen passt.

Michael vom Feld, Gründer von endlich jura:

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Am liebsten frage ich ChatGPT, ob es mir Fragen zu meinem Anliegen stellen und aus meinen Antworten einen bestimmten Text generieren kann. Das sieht dann z. B. so aus:

Kannst du mir Fragen zu meinem neuen Video stellen und aus meinen Antworten einen ersten Entwurf für eine passende Videostruktur generieren?

Wenn das nicht funktioniert, kann ich meine Antworten auf die Fragen des GPT nutzen, um die ursprüngliche Aufforderung zu verfeinern, z. B. indem ich direkt nach einer geeigneten Videostruktur für ein Video über Polizeirecht für Jurastudierende in der Examensvorbereitung mit einem informellen, humorvollen Ton und einer Länge von drei bis sieben Minuten frage.

David Schneeberger, Rechtsanwalt und Generalsektretär an der Universität St. Gallen:

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Halluzinationen sind das Ergebnis unvollständiger Informationen, die anhand von Wahrscheinlichkeitswerten selbständig ausgefüllt bzw. ergänzt werden. Um diese unerwünschten Effekte zu vermeiden, sollte ChatGPT bei komplizierten Aufgaben jeweils die Frage gestellt werden, welche Informationen ihm noch zur Erfüllung ebendieser gestellten Aufgabe fehlen.

Karin Schmollgruber, Juristin und Kanzleiberaterin:

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Mein Tipp ist, hinter den Prompt die Ergänzung: „Erfinde nichts (nutze nur verifizierte Quellen)“ zu stellen. So kann die Gefahr verringert werden, dass der Chatbot halluziniert.

Heide Schneider, LinkedIn-Expertin und KI-Workshop-Trainerin:

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Am liebsten nutze ich ChatGPT für nahezu alles: als Texter, als Ideengeber, als Workshop-Planer. Ich betrachte ChatGPT als meinen persönlichen Mitarbeiter, der auch mal Fehler macht und daraus lernt. Wenn ich eine Gedankenspirale habe, aus der ich nicht mehr herauskomme, frage ich ChatGPT.

Zudem kann ich das KI-Tool Perplexity empfehlen, weil es für mich inzwischen das bessere Googlen ist. Es liefert präzise und schnell Informationen mit Quellenangaben, die meine Recherchen und Arbeitsprozesse erheblich erleichtern.

Kilian Springer, Rechtsanwalt und Legal Tech Manager:

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ChatGPT kann mittlerweile auch Excel- und Word-Dateien erstellen und lesen. Man kann also jede Antwort als entsprechende Datei erstellen lassen, PDF- zuverlässig in Word-Dateien umwandeln oder eine Word- oder Excel-Datei direkt bearbeiten lassen. Das spart enorm viel Zeit!

Ich lasse mir auch gerne Aufgaben aus langen E-Mails herausschreiben und verwandle diese gleich in Projektpläne in Excel.

Effizienter arbeiten mit ChatGPT

Für Kanzleien, die ChatGPT effektiv nutzen möchten, bietet die Neuauflage der Fachinfo-Broschüre „Effizienter arbeiten mit ChatGPT“ einen praxisorientierten Leitfaden.

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