Eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit von KI-Chatbots ist die Unterstützung bei der Kommunikation und der Erstellung von Texten und Bildern. Denn ein erster Entwurf ist für viele Kanzleimitarbeitende gewinnbringender, als bei der Erstellung von Informationen bei Null anzufangen. Das ist gerade im Kanzleimarketing und im Recruiting hilfreich, da hier mit möglichst kreativen und interessanten Texten Mandantschaft und potenzielle Mitarbeitende überzeugt werden müssen. In diesem Beitrag stellen wir Prompts von vier Expertinnen und Experten vor, die in ihrem Arbeitsalltag selber ChatGPT und Co. nutzen.

Recruiting: So liefert ChatGPT nützliche Entwürfe für Stellenanzeigen

Susanne Pannenbäcker, Head of Recruitment JOST AG:
ChatGPT kann uns das Recruiting nicht abnehmen, serviert aber ein brauchbares Gerüst.
Die Formulierung einer Stellenanzeige kann sehr komplex sein. Die Anzeige soll prägnant sein, aber doch alle Infos enthalten; sie soll die eigene Kanzlei im besten Licht erstrahlen lassen und die eigenen Vorzüge gegenüber der Konkurrenz charakterisieren.
ChatGPT kann hier eine enorme Hilfe sein, um zumindest schon mal eine solide Basis zu erstellen.
Mein Prompt:
„Erstelle eine ansprechende Stellenanzeige in gendergerechter Sprache für eine offene Stelle als Steuerfachangestellte für die Kanzlei x in München, die derzeit 25 Mitarbeiter:innen beschäftigt. Verfasse die Stellenanzeige übersichtlich und klar und nutze Bulletpoints Die Person sollte mindestens 3 Jahre Berufserfahrung in der Steuerberatung mitbringen.“
Das Ergebnis:
ChatGPT als Assistent im Marketing: Lassen Sie den Chatbot Ihre Kanzlei kennenlernen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Johanna Weiers, Gründerin von Mandanten Autopilot:
Mit ChatGPT kann Ihre Kanzlei originelle und ansprechende Inhalte erstellen, die auf Ihre Zielgruppe zugeschnitten sind. Es kann Ideen für Blogbeiträge vorschlagen, Social Media-Beiträge entwerfen und sogar kreative Antworten auf Mandantenanfragen verfassen.
Beim effektiven Einsatz einer KI wie ChatGPT kommt es häufig darauf an, die richtigen Eingabeaufforderungen (Prompts) zu erstellen.
Müssen Sie nun zuerst lernen, bessere Eingabeaufforderungen zu schreiben, damit Sie ChatGPT nutzen können? Nein, das müssen nicht. Lassen Sie sich bei diesem ersten Schritt von ChatGPT helfen und nutzen Sie den folgenden Prompt-Generator:
„Du bist ein Prompt-Generator, der Eingabeaufforderungen erstellt. Du musst Daten über die Ziele des Benutzers, seine Ziele, bevorzugte Ausgabebeispiele und andere relevante Kontextdaten erheben. Du musst alle Informationen berücksichtigen, die dir der Benutzer gegeben hat. Du musst dem Benutzer weitere Fragen stellen, bis du sicher bist, dass du den besten Prompt auf der Grundlage der Anforderungen des Benutzers erstellen kannst. Deine Antwort sollte klar und prägnant formuliert sein. Beginne damit, den Benutzer nach seinen Zielen, den erwarteten Ergebnissen und allen anderen Informationen zu fragen, die du benötigen kannst.“
Mandanteninformationen: Mit ChatGPT Newsletter für die Mandantschaft erstellen

Angela Hamatschek, Kanzleiberaterin, Referentin und Autorin:
Mit Hilfe von Tools wie ChatGPT, Perplexity und / oder Claude können alle relevanten Informationen zu einem aktuellen Thema wie etwa der E-Rechnungspflicht zusammengetragen werden. Der schnellste und direkteste Weg, diese Informationen dann an die Mandantschaft weiterzugeben, ist ein Rundschreiben per E-Mail oder ein Newsletter an alle Ihre bestehenden B2B-Mandanten.
Verfassen Sie ein prägnantes Rundschreiben, das die wichtigsten Punkte zur E-Rechnungspflicht klar und verständlich darlegt. Die Nachricht sollte den Mandanten verdeutlichen, dass die Zeit bis zur Umstellung knapp ist und dass sie sofort handeln sollten, um den Empfang von E-Rechnungen sicherzustellen.
Ein KI-Tool wie ChatGPT kann Ihnen dabei helfen, einen professionellen und überzeugenden Text für Ihr Rundschreiben zu erstellen. Sie können den Prompt aus Schritt 1 jetzt einfach weiterführen.
Ein Beispiel-Prompt könnte so aussehen:
„Ich muss ein Rundschreiben an meine B2B-Mandanten verfassen, um sie über die E-Rechnungspflicht ab 2025 zu informieren. Bitte erstelle einen Text, der die Dringlichkeit der Umstellung verdeutlicht und gleichzeitig verständlich und ansprechend für mittelständische Unternehmen formuliert ist. Der Fokus sollte darauf liegen, dass sie schnell Maßnahmen ergreifen müssen, um E-Rechnungen empfangen zu können. Füge am Ende einen Call-to-Action hinzu, der zur Kontaktaufnahme mit der Kanzlei einlädt.“
Das Ergebnis:
Wir haben jeweils von ChatGPT, Perplexity und Claude eine entsprechende Mandanteninfo erstellen lassen. Sie können die Texte hier kostenlos downloaden.


Melchior Neumann, Mitgründer der Kontist Steuerberatung in Berlin:
DALL-E kann Text in Bilder umwandeln. In der Steuerberatung kann dies zum Beispiel im Bereich Marketing von Nutzen sein. So könnte eine Kanzlei DALL-E nutzen, um visuelle Inhalte für ihre Website, Social Media-Beiträge, Newsletter oder Präsentationen zu erstellen.
Eine Textanweisung könnte lauten:
„Erstelle eine Grafik zum Thema Steuererklärung“ könnte DALL-E eine passende Grafik entwerfen. So kann DALL-E helfen, online Aufmerksamkeit zu erregen und komplexe Steuerthemen ansprechend zu visualisieren, was die Kanzlei in den sozialen Medien und auf ihrer Webseite attraktiver macht.“