Es tut sich so einiges auf dem deutschsprachigen Legal-KI-Markt: Immer mehr Anbieter erkennen das Potenzial von KI für die juristische Praxis und entwickeln innovative Lösungen. Auch in diesem Monat geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die spannendsten Entwicklungen und neusten KI-Tools.
Frag den Grüneberg ab jetzt zum Kauf erhältlich
Ab dem 5. 12. ist das Chat-Book FRAG DEN GRÜNEBERG zum Kauf erhältlich. Das Chat-Book ist ein neues KI-basiertes Online-Angebot des Verlags C.H.BECK. FRAG DEN GRÜNEBERG erschließt für Juristinnen und Juristen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz die Inhalte des maßgeblichen Standardwerks zum Bürgerlichen Gesetzbuch samt Nebengesetzen. Im Interview mit ki-in-kanzleien.de sagte der Head of Legal Tech bei C.H.Beck, Dr. Dr. Oliver Hoffmann zu den Vorteilen von Frag den Grüneberg:
Mit der Funktion „Frag-den-Grüneberg“ können Sie ausformulierte Fragen direkt an den Grüneberg stellen. Die KI generiert daraufhin Antworten, die auf den Inhalten des Grüneberg basieren und mit Fundstellen belegt sind. Dies ist besonders nützlich, wenn Sie spezifische juristische Fragen haben und schnell präzise Antworten benötigen.
Das ganze Interview mit Dr. Dr. Olivier Hoffmann zu beck-chat und Frag den Grüneberg können Sie hier nachlesen. Einen Eindruck zu den Funktionen von Frag den Grüneberg gibt es auch in diesem Video.
Neue Entwicklungen bei Europas erster souveräner Rechts-KI Xayn: Noxtua Research
Das KI-Startup Xayn erweitert die souveräne Rechts-KI Noxtua um KI-gestützte Recherche. Noxtua Research ermöglicht es Jurist:innen, rechtskonform und kompetent zu Rechtsfragen zu recherchieren. Die KI liefert kontextbezogene Antworten mit Quellenangaben und Verweisen aus Gesetzen sowie Gerichts- und Behördenentscheidungen. Mit diesem Feature schließt Noxtua eine entscheidende Lücke im Rechts-KI-Markt.
Das zugrunde liegende Noxtua Research Modell basiert auf proprietären Technologien, die von Xayn gemeinsam mit Voyage AI und dejure.org entwickelt wurden. Diese Modelle übertreffen in juristischen Benchmarks die Leistungen führender Suchmodelle deutlich. Noxtua erfüllt strenge berufs- und datenschutzrechtliche Vorgaben, sodass auch sensible Daten sicher verarbeitet werden können – ohne aufwändige Anonymisierung.
„Mit Noxtua Research machen wir einen weiteren großen Schritt für die Entwicklung sicherer souveräner KI aus Europa. Wir haben bereits mit dem sehr positiven Echo und den vielen Anfragen für unsere Rechts-KI gesehen, dass es einen großen Bedarf für solch unabhängige und leistungsfähige Technologien gibt. Gleichzeitig zeigt dies auch deutlich, dass es nach dem ersten globalen KI-Hype nun in die Konsolidierungsphase geht – Unternehmen wollen praktische, handfeste Lösungen, die sich auch umsetzen lassen und konkreten Nutzen bringen. Wir freuen uns, dass wir hier leistungsfähige Technologie Made In Germany beisteuern können”, betont Dr. Leif-Nissen Lundbæk (CEO & CO-Founder Xayn).
Mehr Informationen finden Sie hier.
Kooperation von Xayn und Libra
Xayn und Libra kooperieren, um Noxtua in Libras Plattform für automatisierte juristische Arbeitsabläufe zu integrieren. Durch diese Partnerschaft profitieren Jurist:innen von einer rechtskonformen Lösung, die Arbeitsprozesse wie die Dokumentenverarbeitung, Risikoanalyse und Entwurfserstellung vereinfacht und beschleunigt. Noxtua, entwickelt mit proprietären Sprachmodellen und juristischen Daten, ergänzt Libras KI-Plattform, die sich nahtlos in bestehende Workflows einfügt. Gemeinsam ermöglichen die beiden Unternehmen eine gesteigerte Produktivität und Genauigkeit bei juristischen Aufgaben, unter Einhaltung höchster Datenschutz- und Sicherheitsstandards.
Kommentar ohne Autor: Der erste KI-generierte juristische Kommentar
Christoph Engel und Johannes Kruse haben einen Prototyp entwickelt, der zeigt, wie große Sprachmodelle das juristische Kommentieren unterstützen können. Der „Kommentar ohne Autor“ kann zwar keinen von Menschen gemachten Kommentar ersetzen, fasst aber eine große Menge an Gerichtsentscheidungen präzise zusammen, aktualisiert sich automatisch und bietet personalisierbare Versionen, etwa zu regionalen Rechtsfragen. Erste Beispiele behandeln Art. 8 GG und Art. 11 EMRK – mit mehr als 12.000 Rechtsprechungsverweisen. Mehr Infos und Hintergründe gibt es hier.
Praxistipp
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